Worum geht´s ?




Ich beabsichtige, für Unternehmer und Führungskräfte, aber auch für alle anderen Interessierten, regelmäßig kurze Beiträge zu den Management-Themen Strategie, Marketing, Organisation, Prozesse, etc. zu posten.

Grundlage für jedes dieser Postings wird immer ein Buch oder sonstige Fachliteratur sein, ergänzt um Erfahrungen aus der Praxis.

Lebendig soll das ganze dann dadurch werden, dass Leser einerseits Kommentare zum Posting abgeben, und was noch viel wichtiger ist, eigene Erfahrungen, Probleme etc. einbringen, die den Beitrag inhaltlich bestätigen oder auch widerlegen.

Ottnang im Mai 2008,
Ing. Christian Schenk MBA
www.derFirmenberater.at


Dienstag, 20. Mai 2008

Entwickle ein strategiekonformes Management-System

The Balanced Scorecard von Robert S. Kaplan und David P. Norton

Kaplan und Norton sind die beiden „Architekten“ der mittlerweile sehr populären Balanced Scorcard (BSC). In ihrem Buch erklären die beiden die Grundsätze der BSC und beschreiben, wie erfolgreiche Unternehmen die Balanced Scorecard einführen und verwenden.

Kernaussagen:

1) Die Balanced Scorecard betrachtet 4 Perspektiven des Unternehmens, welche alle von der Unternehmensstrategie und der Unternehmensvision abgeleitet werden, und stellt hierzu 4 Fragen:
o FINANZEN: Was müssen wir finanziell erreichen, um die Eigentümer unseres Unternehmens zufrieden zu stellen ?
o KUNDEN: Wie müssen wir uns unseren Kunden gegenüber verhalten, um unsere Unternehmensvision bzw. Mission zu erfüllen ?
o INTERNE PROZESSE: Bei welchen internen Geschäftsprozesse müssen wir die Besten sein, um unsere Eigentümer und unsere Kunden zufrieden zu stellen ?
o LERNEN & WACHSTUM: Wie wollen wir unsere Fähigkeiten zur Veränderung und zur Verbesserung erhalten, damit wir unsere Unternehmensvision erfüllen ?

2) Für jede dieser 4 Perspektiven werden dann, wieder abgeleitet von der Unternehmensstrategie, festgelegt:
o Ziele: z.B. „Wir wollen der profitabelste Hersteller des Produktes xy im Gebiet zz sein“
o Messgrößen (für das jeweilige Ziel): z.B. „Umsatzrendite ROS in %“
o Zielwert (für die jeweilige Messgröße): z.B. „12%“
o (konkrete) Initiativen = Aktionsplan (d.h. wer – macht was – bis wann; damit der jeweilige Zielwert erreicht wird): z.B. „Reduktion der Ausschussrate bei der Anlage w“
Wichtig: zuerst muss die Unternehmensstrategie stehen, erst danach wird die Balanced Scorecard erstellt !! Außerdem ist zu beachten, dass die 4 Perspektiven in einer Ursache-Wirkungs-Beziehung zu einander stehen und diesbezüglich auch die gesamte Balanced Scorecard auf Plausibilität geprüft werden sollte. (Dies kann am besten in Form einer sogenannten „Strategy Map“ dargestellt werden)

3) Einige häufig verwendete Messgrößen für die 4 Perspektiven sind:
o Finanz: ROI, ROCE, EVA; ROS, EBIT, EBITDA, Umsatzwachstum, Gewinnwachstum, Umsatz-Mix, Produktivitätskennzahlen, etc.
o Kunden: Kundenzufriedenheit, Kundenerhalt, Neukunden-Wachstum, Marktanteil, etc.
o Interne (Prozesse): Qualitätskennzahlen, Anzahl der Neuprodukte, Durchlaufzeit, etc.
o Lernen und Wachstum: Mitarbeiter-Zufriedenheit, Mitarbeiter-Erhalt, Qualität der Infrastruktur, Ausbildungsniveau der Mitarbeiter, Unternehmensimage, Marken-Bekannheit etc.
Wichtig: nicht die Anzahl der Messgrößen ist entscheidend und auch nicht welche Messgrößen andere Unternehmen verwenden, sondern welche Messgrößen sind die richtigen für mein Unternehmen, welche sind die „Performance-Treiber !!!

4) Eine erstellte Balanced Scorecard kann sehr gut dazu verwendet werden, um in der Unternehmenshierarchie kaskadierend von oben nach unten sämtliche von der Unternehmensstrategie abgeleiteten Ziele für alle Mitarbeiter runterzubrechen bzw. daraus ein monetäres Mitarbeiter-Anreizsystem abzuleiten und darüber hinaus ein unternehmensweites Informationssystem zu entwickeln. (z.B. mittels Ampel-System: grün-gelb-rot)

Meine Meinung:

Die Balanced Scorecard ist mehr als ein neues Kennzahlen-System für die Unternehmens-Erbsenzähler. Es ist statt dessen ein Management-System, das die Mitarbeiter auf allen Unternehmensebenen motiviert, sich in ihrem Verhalten an den langfristigen Unternehmensziele zu orientieren.

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