Worum geht´s ?




Ich beabsichtige, für Unternehmer und Führungskräfte, aber auch für alle anderen Interessierten, regelmäßig kurze Beiträge zu den Management-Themen Strategie, Marketing, Organisation, Prozesse, etc. zu posten.

Grundlage für jedes dieser Postings wird immer ein Buch oder sonstige Fachliteratur sein, ergänzt um Erfahrungen aus der Praxis.

Lebendig soll das ganze dann dadurch werden, dass Leser einerseits Kommentare zum Posting abgeben, und was noch viel wichtiger ist, eigene Erfahrungen, Probleme etc. einbringen, die den Beitrag inhaltlich bestätigen oder auch widerlegen.

Ottnang im Mai 2008,
Ing. Christian Schenk MBA
www.derFirmenberater.at


Freitag, 9. Mai 2008

Verbessere Deine Prozesse

Das Ziel - ein Roman zur Prozessoptimierung von Eliyahu M. Goldratt

Wie es Romanheld Alex Rogo schafft, die Produktionsengpässe in seiner Fabrik ausfindig zu machen und zu beseitigen ­ das liest sich spannend wie ein Krimi. Nebenbei vermittelt die Lektüre von "Das Ziel" auf schmerzfreie Weise einen Überblick über gängige Produktions- und Managementmethoden.


Kernaussagen - wichtige Erkenntnisse: (Fokus: Fertigungsbetrieb)

Das Ziel eines Unternehmens ist Geld zu verdienen !
Genauer gesagt: Geld zu verdienen durch Erhöhung des Netto-Gewinns, durch Erhöhung des ROIs (Ertrag im Verhältnis zum eingesetzten Kapital) und durch die gleichzeitige Erhöhung des Cash Flows.

Es gibt 3 Messgrößen, welche das Ziel Geld zu verdienen, perfekt darstellen können, welche aber auch erlauben, operative Regeln zum Managen eines Betriebes aufzustellen:
a) "Durchsatz": Ist die Kenngrösse, wie das Unternehmen Geld durch den Verkauf (und nicht durch die Produktion !) von Produkten generiert.
vereinfacht: Durchsatz ist das Geld, dass ins Unternehmen reinkommt.
b) "Lager": Ist das gesamte Geld dass das Unternehmen investiert hat durch den Kauf von Dingen, welche es zu verkaufen beabsichtigt.
vereinfacht: Lager ist das Geld, dass sich gerade im Unternehmen befindet.
d) "Operative Ausgaben": Ist das gesamte Geld, welches das Unternehmen ausgibt, um "Lager" in "Durchsatz" zu verwandeln.
vereinfacht: Operative Ausgaben ist das Geld, das ausgegeben werden muss, um Durchsatz zu erzielen.
Alles, was in einem Unternehmen passiert, kann über dies 3 Messgrößen dargestellt werden.
Merke: wenn Du eine dieser Messgrößen verändern willst, mußt Du mindestens eine weitere änderen !
Weitere Erkenntnis: eine Investition dient nur dann dem "Ziel", wenn dadurch der Durchsatz steigt und/oder das Lager sinkt und/oder die operativen Ausgaben sinken !!

Ein Betrieb, in dem alle Anlagen und jeder Arbeiter ununterbrochen arbeiten, ist sehr ineffizient !

2 Phänomene findet man in jedem Betrieb:
a) "Abhängige Ereignisse": ein oder mehrere Ereignisse müssen stattfinden, bevor ein weiteres Ereignis beginnen kann.
b) "Statistische Abweichungen": Ereignisse (Prozesse) laufen nicht immer exakt gleich ab
Die Kombination dieser beiden Phänomene sind Schuld daran, dass ein Unternehmen seine Abläufe niemals 100%ig planen kann !

Ein "Engpass" ist eine Ressource, dessen Kapazität gleich oder geringer ist als der Bedarf, der an die Ressource gerichtet ist. Ein "Nicht-Engpass" ist eine Ressource, dessen Kapazität grösser ist als der an sie gerichtete Bedarf.

Der Produktionsfluss im Unternehmen (und nicht die Kapazitäten der Ressourcen) muss der Marktnachfrage angepasst werden.

Die effektiven Kosten eines Engpasses errechnen sich aus den Gesamtausgaben des Systems dividiert durch die Anzahl der Stunden, welche der Engpass produziert.

Bei Engpässen sind 2 Prinzipien wichtig:
a) Stelle sicher, dass die Zeit des Engpasses nicht verschwendet wird (zB. unnötiger Stillstand, Produktion von fehlerhaften Teilen, Produktion von Teilen welche nicht benötigt werden)
b) Lasse den Engpass nur Tätigkeiten ausführen, welche zum heutigen Durchsatz beitragen

Eine Stunde verloren bei einem Engpass ist eine verlorene Stunde fürs gesamte System !
Für Teile, die durch den Engpass gehen, ist die Wartezeit vor dem Engpass die bestimmende Grösse. Für Teile, die nur durch Nicht-Engpässe gehen, ist die Wartezeit auf die Engpass-Teile (z.B. zur Montage) die bestimmende Grösse.
Engpässe diktieren dem System den Durchsatz sowie den Lagerbestand !

Die Auslastung bzw. der Nutzungsgrad eines Nicht-Engpasses ist nicht bestimmt durch das eigene Potential sondern durch andere Zwänge im System.
Eine gewonnene Stunde bei einem Nicht-Engpass ist wertlos fürs gesamte System !

Das Aktivieren einer Ressource und das Nützen einer Ressource sind nicht das gleiche.
Aktiviert wird eine Ressource durch einen "Ein"-Schalter, genützt wird eine Ressource dann, wenn sie dem dem Erreichen des "Zieles" dient.

Kleinere Fertigungslose bringen fürs gesamte System folgende Vorteile:
- raschere Lieferzeiten
- raschere Durchlaufzeiten
- geringeres Lager
- höherer Cash Flow

Ein guter Manager muß folgende 3 Fragen beantworten können:
a) was muss verändert werden ?
b) welche Veränderung ?
c) wie erfolgt die Veränderung ?


Meine persönliche Meinung:

Klingt alles sehr logisch und einfach, ist jedoch in der Praxis nur mit sehr viel Mühe umsetzbar.
Jedoch - wem es gelingt, der kann sich über einen sehr, sehr erfolgreichen Betrieb lange freuen !



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